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Was wir darunter verstehen

Die Gemeinschaft ist unser Rahmen, in dem wir wirksam werden wollen, für uns selbst und für die Gesellschaft. In der Gemeinschaft sehen wir eine gute Basis dafür, unsere Lebensweise zu verändern und in Einklang mit der Natur zu bringen, ohne die wir als Spezies nicht überleben werden. Gemeinschaft macht uns handlungsfähig.

Gemeinschaft ist aber auch Heimat, ein Ort in weiterem Sinne, mit dem wir uns verbunden fühlen und zu Heilung finden, indem wir unsere wahren Bedürfnisse erforschen und uns einander wirklich zeigen. Wir üben uns in Achtsamkeit und entwickeln eine positive Kultur der Gesprächsführung. Wir lernen, Konflikte konstruktiv zu bewältigen und erproben gleichzeitig Lösungen für die zukünftigen Herausforderungen, im Kleinen wie im Großen.

Wie wir Gemeinschaftsbildung betreiben

Wir gehen nicht davon aus, dass Gemeinschaft von selbst oder nebenbei entsteht und gelingt. Gemeinschaft sehen wir als fortwährenden Prozess, der explizit gestaltet werden will und innerhalb dessen stets Bewegung ist. Um eine lebendige Gemeinschaft zu werden braucht es Zeit, Räume und Ressourcen. Und es braucht insbesondere die Bereitschaft aller, sich in diesen Prozess aktiv einzubringen. Jeden Dienstag stehen online gemeinschaftsbildende Themen an und wir treffen uns alle zwei Monate für ein gemeinsames Gemeinschaftsbildungswochenende - in den Sommermonaten am Schloss!

Wie wir mit Konflikten umgehen

Konflikte sind Teil des menschlichen Miteinanders. Wir sehen Konflikte als Chance, als Moment, wo Reibung entsteht und Lernen stattfinden kann. Andererseits belasten ungelöste Konflikte die Gemeinschaft und können bis zu ihrem Auseinanderbrechen bzw. Ausscheiden Einzelner führen. Deshalb erklärt sich jedes Mitglied der Gemeinschaft damit einverstanden, bei der Lösung eines Konflikts aktiv mitzuwirken und erhält bei Bedarf Unterstützung durch Andere. Konflikte zu erkennen und zu lösen ist ein Lernfeld, dem wir uns ausdrücklich widmen.

Wie wir Entscheidungen finden

Wir orientieren uns am Modell der Soziokratie und fällen Entscheidungen nicht nach dem Mehrheits-Prinzip, sondern nach einem mehrstufigen Verfahren, an dessen Ende ein Konsens bzw. Konsent steht. Das bedeutet, dass Beschlüsse dann gefasst werden können, wenn sie mit den Projektzielen konform sind, eine sehr große Unterstützung finden (vor einer Beschlussfassung zeigen Stimmungsbilder, ob die notwendige Unterstützung vorhanden ist oder ob an Beschlussvorlagen noch weitergearbeitet werden muss) und niemand inhaltlich begründete schwere Bedenken vorbringt. Beschlüsse gelten zeitlich begrenzt und werden bei begründeten schweren Bedenken auch Einzelner auf ihre Sinnhaftigkeit hin überprüft.

Damit sich nicht immer alle mit allem beschäftigen müssen, organisieren wir uns in Arbeitskreisen, die vom Lenkungskreis (Vertreter*innen aus allen Arbeitskreisen) gerahmt werden. Im Plenum werden zentrale Themen besprochen, hier haben alle Gemeinschaftsmitglieder Stimmrecht.

Offenheit für Unterschiede

In der Gemeinschaft leben Menschen mit unterschiedlichen Anforderungen an das Wohnen und Zusammenleben. Bedürfnisse und Bedarfe in jeder Hinsicht sollen von Beginn an mitgedacht werden. Inklusion und Antidiskriminierung betreffen uns alle. Vor allem den Betroffenen von Diskriminierung zuzuhören, uns für diese Themen explizit zu sensibilisieren, ist uns ein wichtiges Anliegen. Hier spielen auch die Themen Altersgerechtigkeit und bauliche Barrierefreiheit eine Rolle. 

Teilen

In Gemeinschaft leben bedeutet für uns auch teilen: Dinge, Räume, Zeiten, (Sorge-)Arbeit. Teilen ermöglicht uns, ressourcenschonend zu leben und zu handeln und uns andererseits Möglichkeiten zu erschaffen, in deren Genuss wir alleine, als Paar oder Kleinfamilie eher nicht kommen. Das können beispielsweise gemeinschaftlich genutzte Räume zum Arbeiten, für Sport, zum Verweilen als Wohn-/ Kaminzimmer, eine Bibliothek, eine Werkstatt, eine Outdoor-Küche sein. Teilen soll aber auch mit nicht in der Gemeinschaft lebenden Menschen stattfinden.